Mit einem neuen Konzept überraschte die Schulgemeinschaft der Benedikt-von-Nursia-Berufsschule die Gäste im Rahmen des Tags der offenen Türe. Nach drei Jahren Corona-Pause konnten endlich wieder Schüler*innen der neunten Klassen aus verschiedenen Mittel- und Förderschulen aus Augsburg und dem Landkreis Aichach-Friedberg gemeinsam mit ihren Lehrkräften die Berufsschule besuchen. Rund 200 Gäste aus Augsburg und Umgebung wurden an mehreren Tagen von Schulleiter Tobias Zinser in der Aula empfangen und auf die anschließende Führung durch die verschiedenen Fachbereiche Betreuung und Pflege, Garten- und Landschaftsbau, Holz, Metall und Bau vorbereitet.
Besondere Give-aways aus jedem Bereich
Die Schüler*innen des BVJ Betreuung und Pflege empfingen die erstaunten Gäste mit Rollstühlen, in denen zwei Besucher*innen Platz nehmen durften und durch die Räumlichkeiten gefahren wurden. So konnten diese nachempfinden, wie es sich anfühlt, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, zudem sorgte diese besondere Art der Besichtigung für viel Spaß und Erheiterung. Wahrscheinlich waren die Gäste dennoch froh, dass niemand aufgefordert wurde, im Patient*innenlifter Platz zu nehmen. Dort saß bereits eine leichtbekleidete Pflegepuppe, die von einem Pfleger in die Badewanne gehoben wurde. Am Ende der Erlebnistour durch die Pflege gab es als Geschenk eine Spritze und in der Schulküche ein süßes Gebäck zur Stärkung.
Coole Schutzbrillen mussten die Schüler*innen in der Metallwerkstatt aufsetzen, bevor der CNC-Plasmaschneider seine Arbeit aufnehmen konnte. Das grelle Licht, das bei 50.000 Grad Celsius entsteht, würde sonst das Augenlicht beschädigen. Einen Flaschenöffner, der mit eben dieser Maschine produziert wurde, durften die Besucher*innen anschließend als Give-away mit nach Hause nehmen.
Selbst aktiv werden und anpacken
Selbst Hand anlegen konnten die Gäste im Bereich Garten- und Landschaftsbau. Nach einer Demonstration der Aufgabe durch die Berufsschüler*innen der Benedikt-von-Nursia-Berufsschule, durften die Besucher*innen selbst ausprobieren, Pflastersteine zu setzen und einen Baum anzubinden. Für das Ansäen von Rasen bereitete eine Fachklassenschülerin mit der Fräsmaschine den Boden vor. Anschließend konnten die Schüler*innen mit dem Rechen und der Walze die weiteren Arbeiten übernehmen. Zum Abschied gab es ein Röhrchen mit Kresse-Samen, welche die Gäste daheim zum Wachsen bringen können. Jetzt wurde den Besucher*innen auch klar, dass die Spritze, die sie aus dem aus dem Pflegebereich erhalten hatten, als Gießkanne fungieren soll.
Auch in der Bauhalle war dann „selbst anpacken“ angesagt. Die Schüler*innen aus dem Baubereich hatten mehrere Stationen aufgebaut. Unter Anleitung der BVJ-Bauklasse übten die Gäste mit Laser-Geräten Messungen vorzunehmen, einen Gehweg zu pflastern, mit Steinen zu mauern und Systemschalungen aufzubauen. Als Geschenk erhielten die Gäste einen aus Beton gegossenen stumpfen Kegel in die Hand gedrückt. Was man damit anfangen soll, erschloss sich erst am Ende der Führung.
Fasziniert waren die Gäste in der Holzwerkstatt vom professionell hergestellten Schachbrett. Dass man sogar eine „Nähmaschine“ braucht, um dünne Holzstreifen (Furnier) miteinander zu verbinden, aus denen später das Schachbrettmuster gemacht wird, wusste vorher wohl niemand. Das Holzstück, das die Gäste geschenkt bekamen, enthielt mehrere Bohrungen. Eine Bohrung durfte ein Gast mit Hilfe einer liegenden Bohrmaschine selbst vornehmen.
Eine Tüte voller Geschenke
Die Besucher*innen sammelten alle Geschenke in einer Papiertüte, die mit dem Schriftzug „Benedikt-von-Nursia-Berufsschule“ versehen war. Die Schablone hierzu hatten Schüler*innen aus dem Bereich Metall im Vorfeld mit dem 3-D Drucker angefertigt. Anschließend wurde der Schriftzug von den Schüler*innen aus dem Holz-Bereich im Lackierraum aufgesprüht.
In der Abschlussrunde stellten die Gäste noch viele Fragen an die „Tourguides“ und gingen mit vielen Eindrücken und zahlreichen Give-aways nach einem ganz besonderen Tag der offenen Türe zufrieden nach Hause. Besonders erfreulich war die Rückmeldung einer Lehrerin, die anschließend eine E-Mail an Schulleiter Tobias Zinser schrieb, in der sie sich im Namen ihrer Klasse für das tolle Erlebnis und die hervorragenden Einblicke in die verschiedenen Fachbereiche bedankte.