Zu einer Erlebnis-Tour durch die Benedikt-von-Nursia-Berufsschule waren viele Schüler*innen der 9. Klassen aus Augsburg und Umgebung eingeladen. Trotz widrigen Wetterbedingungen konnte Schulleiter Tobias Zinser alle 230 geladenen Gäste in der Aula begrüßen.
Ob 3D-Drucker, CNC-Maschinen, Laser-Messgeräte oder Pulsoximeter – viele unserer Geräte waren im Einsatz zu erleben. Beeindruckt waren die jugendlichen Gäste aber auch davon, wie bei uns die Berufsschüler*innen an die beruflichen Anforderungen herangeführt werden, um erfolgreich eine Ausbildung abzuschließen.
Im Rollstuhl durch den Pflegebereich
Los ging es im Fachbereich Betreuung und Pflege. Hier durften Jugendliche im Rollstuhl Platz nehmen. Sie erlebten dann den Rundgang aus der Perspektive einer hilfsbedürftigen Person. Denn wer eine Ausbildung in der Pflege machen will, muss am eigenen Körper spüren, wie es sich anfühlt, auf andere Menschen angewiesen zu sein, von Fremden berührt und gepflegt zu werden. Eine Grundvoraussetzung, um eine gute Pflegekraft zu werden.
Schutzbrillen mussten die Schüler*innen in der Metallwerkstatt aufsetzen, bevor BVJ-Schülerin Jasmin Kammerer auf den Startknopf des CNC-Plasmaschneiders drückte. Das grelle Licht, das bei 30.000 Grad Celsius entsteht, würde sonst das Augenlicht beschädigen. Arbeitssicherheit ist ein wichtiges Thema in jedem Beruf. Zehn Sekunden brauchte der Plasmastrahl, um das programmierte Produkt auszuschneiden. Um dasselbe Endergebnis handwerklich herzustellen, müsste eine Fachkraft mindestens eine Stunde arbeiten. Eine beeindruckende Erkenntnis für alle.
Live-Übertragung am Bildschirm
Dass auch das Handwerk 4.0 in der Schreinerei eine bedeutende Rolle spielt, demonstrierte Fachoberlehrer Helmut Poidinger im Maschinenraum unserer Holzwerkstatt. Heutzutage werden immer häufiger Werkstücke mit dem CNC-Holzbearbeitungszentrum, im Zusammenspiel von Mensch, Maschine und Computer, produziert. Die Gäste verfolgten live am Bildschirm, wie schnell und präzise Werkstücke angefertigt werden können, wenn die Maschine vom Profi richtig programmiert wurde. Das Ergebnis durften sie selbst mit dem Finger ertasten: eine perfekte Qualität.
Gerne nahmen die Gäste das Angebot an, in der Pflanz- und Bodenhalle mal selbst zu pflastern und einen Granitstein mit dem Hammer in den vorbereiteten Boden einzusetzen. Angeleitet von unseren Berufsschüler*innen, probierten die Interessierten an mehreren Stationen aus, wie abwechslungsreich die Tätigkeiten im Garten- und Landschaftsbau sind. Verabschiedet wurden sie mit einer laut aufheulenden Motorsäge, denn auch in diesem Berufsfeld werden natürlich Maschinen, beispielsweise zur Baumpflege, eingesetzt.
Handwerkliches Arbeiten macht glücklich
Technisches Verständnis ist inzwischen auch in allen Bauberufen gefordert. Schaufel und Kelle haben zwar noch nicht ausgedient, aber Laser-Messgeräte sind auf einer Baustelle nicht mehr wegzudenken. Wie befriedigend jedoch handwerkliches Arbeiten sein kann, konnten die begleitenden Erwachsenen bei ihren Schüler*innen eindrucksvoll beobachten: Mit Hingabe mauerten die Jugendlichen Stein für Stein aufeinander und hätten von selbst sicher nicht aufgehört.
Jugendliche wollen wiederkommen
In der Abschlussrunde beantworteten die „Tour-Guides“ noch viele Fragen der interessierten Gäste. Dann gingen die Besucher*innen mit zahlreichen Eindrücken und Give-aways (Foto in der Galerie) offensichtlich zufrieden nach Hause. Mehrere Jugendliche der KJF Frère-Roger-Schule waren von der Erlebnis-Tour so begeistert, dass sie demnächst noch einmal vorbeikommen werden, um einen ganzen Tag bei uns zu verbringen. Wir freuen uns darauf!